Bundesminister Seehofer besucht Digitalisierungslabor in Berlin

Typ: Meldung , Datum: 22.11.2019

Knapp drei Stunden hatte sich Bundesinnenminister Horst Seehofer Zeit genommen, um sich einen persönlichen Eindruck von der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) zu verschaffen. In einem 'Digitalisierungslabor' in Berlin informierte er sich unter anderem über die Methoden, die bei der Digitalisierung der Verwaltungsleistungen angewendet werden.

Nach einem kurzen Rundgang durch das Gebäude der 'Factory' in Alt-Treptow gaben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesinnenministeriums, die sich mit der OZG-Umsetzung beschäftigen, einen Überblick zum Fortschritt des Digitalisierungsprogramms. Zentrale Themen waren der Stand des Bundesportals, die Einrichtung von Nutzerkonten sowie der Fortschritt der OZG-Umsetzung beim Bund und auf föderaler Ebene. Ein 'Gallery Walk' erläuterte die Methodik der Digitalisierungslabore, die eine neue Form der interdisziplinären Zusammenarbeit darstellt. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die Beteiligung der Nutzerinnen und Nutzer in den Entwicklungsprozessen ist.

Im Rahmen der Umsetzung des OZG entwickeln in Digitalisierungslaboren überall in Deutschland Fachleute aus Verwaltung und IT sowie Designer, Juristen und andere Experten gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern digitale Verwaltungsleistungen. Beschäftigte von Bundes- und Landesministerien sowie Kommunen arbeiten mit den Nutzerinnen und Nutzern daran, Leistungsanträge zu vereinfachen, sie an die Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen und erste Prototypen für die Online-Anwendung zu entwickeln. Unterstützt werden sie dabei von 'Agile Coaches' und 'User-Experience-Designern'.

Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat - Horst Seehofer
"Das OZG ist ein Projekt, das unser Land verändern wird."

Bundesminister Seehofer beim Besuch des Digitalisierungslabors

Direkte Projekteinblicke konnte Bundesminister Seehofer im Digitalisierungslabor zum Thema 'D-Visum' erhalten. Vier Nutzerinnen und Nutzer, die selbst als Fachkräfte nach Deutschland gekommen sind und ein D-Visum beantragt haben, sprachen vor Ort über ihre Erfahrung mit Papieranträgen. Anhand eines in einem Digitalisierungslabor bereits entwickelten Klick-Prototyps zeigten sie, wie der digitale Prozess zukünftig aussehen könnte. Auf die Frage des Bundesinnenministers, wie die Labor-Teilnehmenden die Digitalisierung der Verwaltung fänden, sagte eine Teilnehmerin: "Es ist das, was Deutschland braucht."

Im Anschluss wurden auch weitere bereits fortgeschrittene Prototypen aus den Digitalisierungsprogrammen gezeigt, z.B. 'Elterngeld Digital', das 'Datenschutzcockpit' und der digitale Führerscheinantrag.

"Das OZG ist ein Projekt, das unser Land verändern wird", fasste der Bundesinnenminister die Eindrücke aus seinem Besuch zusammen. Besonders wichtig sei, dass die Nutzung der Angebote freiwillig ist. Vor allem einfache und nutzbare Anwendungen seien essenziell für die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern. Seehofer ergänzte: "Die Menschen können sich darauf verlassen, dass wir Datensicherheit und Datenschutz sehr ernst nehmen."

Das OZG sieht vor, dass bis Ende 2022 wesentliche Verwaltungsleistungen digital verfügbar und online nutzbar sind. In insgesamt 30 Digitalisierungslaboren für besonders wichtige Leistungen wird in ganz Deutschland an der Digitalisierung der Verwaltungsleistungen gearbeitet.