Digitaler Servicestandard: Sounding Board nimmt Arbeit auf

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Servicestandard , Datum: 01.12.2020

Das Sounding Board arbeitet an der Operationalisierung der Servicestandard-Qualitätsprinzipien. Die ersten Treffen fanden virtuell statt.

Das vorrangiges Ziel des erst kürzlich einberufenen Sounding Boards ist die Operationalisierung der Servicestandard-Qualitätsprinzipien, die für die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen im Rahmen der OZG-Umsetzung definiert wurden. Zwei Mal hat sich das Sounding Board bereits getroffen. Bei der zweiten remote abgehaltenen Sitzung am 23. November ging es darum, die Anwendungsfälle des Servicestandards sichtbar machen.

Neben der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) arbeiten im Sounding Board das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), der Normenkontrollrat, das Netzwerk "NExT", das Fellowship-Programm "Tech4Germany" sowie das ITZBund zusammen.

Das Sounding Board plant u.a. die Durchführung einer intensiven Nutzerrecherche. So möchte man ermitteln, welche Arbeitshilfen es konkret braucht, um den Servicestand in der Praxis besser anwenden zu können. Dabei werden Interviews mit Digitalisierungs- und Projektverantwortlichen aus Bund, Ländern und Kommunen geführt. Den Akteurinnen und Akteuren ist wichtig, dass somit auch die kommunale Stimme ein starkes Gehör findet, indem u.a. die Städte Köln und Kehl an der Interviewserie teilnehmen. Aufbauend auf die Ergebnisse aus der Nutzerrecherche wird das Sounding Board im März 2021 weiterarbeiten.

Im vergangenen Juli veröffentlichte das BMI den ersten Entwurf des "Digitalen Servicestandards für Deutschland". Der Servicestandard gibt einheitliche Prinzipien vor, die bei der Kreierung digitaler Verwaltungsangebote berücksichtigt werden sollten. Der Anwendungsfokus des Servicestandards liegt aktuell primär auf digitalen Verwaltungsservices im Kontext des OZG. Aber auch über das OZG hinaus soll der Standard zukünftig Maßstäbe für digitale Verwaltungsleistungen von Bund, Land und Kommunen setzen.

Josephine Bernickel, Referentin für den Servicestandard im Bundesinnenministerium.
"Mit der vielfältigen Besetzung des Sounding Boards wollen wir gemeinsam die Weiterentwicklung des Servicestandards vorantreiben und operationalisierte Hilfestellungen für die Anwenderinnen und Anwender schaffen."

Josephine Bernickel, Referentin im Bundesinnenministerium

Über den Servicestandard werden vor allem die nutzerzentrierte Gestaltung von Verwaltungsservices, eine intensivere Nutzung von Open-Source-Lösungen, eine hohe Zuverlässigkeit und IT-Sicherheit digitaler Lösungen sowie der Einsatz wirkungsorientierter Controlling-Mechanismen bei der Evaluation digitaler Lösungen gefordert.

Josephine Bernickel, Referentin für den Servicestandard im BMI, zur Sitzung des Sounding Boards: "Das überwältigende Interesse am Servicestandard aus Bund, Ländern und Kommunen seit Veröffentlichung am 24. Juni 2020 zeigt deutlich, dass wir mit dem Servicestandard einen mehrwertbringenden Orientierungsrahmen für die Anwenderinnen und Anwender geschaffen haben. Mit der vielfältigen Besetzung des Sounding Boards wollen wir gemeinsam die Weiterentwicklung des Servicestandards vorantreiben und operationalisierte Hilfestellungen für die Anwenderinnen und Anwender schaffen."

Was ist ein Sounding Board?

Als Sounding Board bezeichnet man einen (informellen) Lenkungssauschuss, der sich z.B. aus Vertreterinnen und Vertretern mehrerer Stakeholder (Projektbeteiligter) zusammensetzt. Im Zusammenhang mit Produktentwicklungen oder Veränderungsprojekten – wie es bei der Verwaltungsdigitalisierung der Fall ist – nutzt man das Sounding Board für die Beurteilung neuer Ideen und Produkte sowie für die fachliche Begleitung. Ähnlich wie beim Klavier dient das Sounding Board der Resonanz und schafft ein Stimmungs- und Meinungsbild der Mitarbeitenden.