Digitale Verwaltung: Fachminister von Bund und Ländern ziehen Zwischenbilanz

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: digitale Verwaltung , Datum: 24.03.2021

Per Videokonferenz sind am 23. März die zuständigen Fachminister der Bundesländer für die Umsetzung der OZG erneut zusammengekommen. Thema des zweiten OZG-Fachministertreffens ist der Fortschritt bei Digitalisierung der Verwaltungsleistungen in Bund und Ländern, sowie die notwendigen nächsten Schritte.

aktuelles Zitat:

Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat - Horst Seehofer
Der Bund liegt bei der Umsetzung voll im Plan. Wir unterstützen die Länder mit zusätzlichen 3 Milliarden Euro.

Horst Seehofer, Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat

In seinem Eingangsstatement betont Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat Horst Seehofer die Notwendigkeit der fristgerechten OZG-Umsetzung: "Mit der Digitalisierung der Verwaltung machen wir Deutschland zukunftsfähig. Auf Bundesebene liegen wir bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes voll im Plan und unterstützen die Länder maßgeblich aus den 3 Milliarden Euro des Corona-Konjunkturpakets. Die Modernisierung der Verwaltung von Bund und Ländern ist eine große Chance für den Föderalismus und ein Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger."

Der IT-Planungsratvorsitzende und Chef der Hamburger Senatskanzlei Jan Pörksen sieht die OZG-Umsetzung auf einem guten Weg: "Das klare Bekenntnis aller Länder zu 'Einer für alle' ist ein Meilenstein für die Digitalisierung der Verwaltung. Es muss unser Anspruch sein, dass man überall im Bundesgebiet einen guten digitalen Service erhält. Genau dafür werden wir die Mittel des Konjunkturprogramms des Bundes einsetzen."

Portrait Jan Pörksen
"Es muss unser Anspruch sein, dass man überall im Bundesgebiet einen guten digitalen Service erhält."

Jan Pörksen, IT-Planungsratvorsitzender und Chef der Hamburger Senatskanzlei

Bis Ende 2022 sollen 115 Bundes- und 460 Landes-/Kommunalleistungen mit tausenden Einzelprozessen online funktionieren, Nutzerkonten zur sicheren Authentifizierung bereitstehen und Landes- und Bundesportale interoperabel sein.

Die 115 Bundesleistungen können bereits bis Ende des Jahres weitgehend online angeboten werden. Mit dem Nutzerkonto Bund und dem Bundesportal steht die OZG-Infrastruktur auf Bundesseite bereit. Auch für die Digitalisierung wegweisende Gesetze hat das Bundesinnenministerium auf den Weg gebracht: Das Registermodernisierungsgesetz schafft die Grundlage für einen sicheren Datenaustausch und das „Once-Only-Prinzip“ in der Verwaltung. Das BMI hat auch die Nutzung des Online-Ausweises vereinfacht. Mit ihm kann man sich für alle OZG-Leistungen identifizieren, zukünftig auch auf dem Smartphone.

Insgesamt stehen bereits 315 Leistungen in mindestens einer Kommune digital bereit (u.a. Bauantrag, BAföG, Elterngeld, Kinderzuschlag, Führerschein). Mit dem Corona-Konjunkturpaket stellt der Bund zusätzlich 3 Milliarden Euro für das OZG zur Verfügung, um alle Leistungen auch in der Fläche verfügbar zu machen. Der Löwenanteil davon, rund 2,4 Milliarden Euro, geht in die föderale Umsetzung und den Aufbau der Infrastruktur. Damit sollen Länder und Kommunen gezielt entlastet werden.

Vor einem Jahr sind die OZG-Fachministerinnen und Fachminister zum ersten Mal zusammengekommen und haben sich ein Digitallabor angesehen.

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