Online-Veranstaltung: Ernst Bürger zieht Resümee aus fünf Jahren OZG-Umsetzung

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Veranstaltung , Datum: 16.12.2022

Im Webinar "Das OZG für dich und mich – heute und morgen" zog Abteilungsleiter Ernst Bürger sein Resümee aus fünf Jahren OZG-Umsetzung. Was lief gut, was sollten wir in Zukunft anders machen?

Im Webinar "Das OZG für dich und mich – heute und morgen" kam Ernst Bürger, Leiter der Abteilung „Digitale Verwaltung; Steuerung OZG“ am 15. Dezember mit der OZG-Community aus Bund, Ländern und Kommunen zusammen, um die vergangenen fünf Jahre OZG-Umsetzung Revue passieren zu lassen. Welche Erfolge konnten erzielt werden? Welche "Lessons Learned" nehmen wir mit und warum bleibt die Digitalisierung der deutschen Verwaltung auch über das Jahr 2022 hinaus eine wichtige Aufgabe?

Zunächst trug Ernst Bürger zu den wichtigen Meilensteinen der OZG-Umsetzung vor und stellte insgesamt fest, dass das OZG trotz vieler Fragen, die sich zu Beginn auftaten, ein wichtiger Startschuss für die nachhaltige Digitalisierung der Verwaltung war – auch wenn damit zunächst nur der Onlinezugang abgedeckt wurde, nicht aber die Ende-zu-Ende-Digitalisierung. Der damals gewählte agile, nutzerzentrierte Multistakeholder-Ansatz habe sich bewährt, man habe die Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen, sprich die Nutzenden, in den Fokus gerückt. Auch das "Einer für Alle-Prinzip", für das es zwar viele Hürden zu überwinden galt, welches dennoch aber nach wie vor der richtige Ansatz sei, habe sich bewährt. Mit dem Fit-Store und dem Marktplatz govdigital konnten nun auch Nachnutzungsmöglichkeiten geschaffen werden, die die nötige Kostentransparenz bieten würden.

Mit den drei Milliarden Euro aus dem Corona-Konjunkturprogramm in 2020 sei dann ein echter Game-Changer für das OZG gekommen – auch wenn damit ein enormer administrativer Aufwand verbunden gewesen sei, eröffnete es völlig neue Möglichkeiten.

Weitere wichtige Meilensteine wären die Schaffung der FITKO gewesen, die Einführung des Nutzerkonto Bund (BundID) sowie das Registermodernisierungsgesetz. Mit den Leistungen nach dem Infektionsschutzgesetz, den Corona-Überbrückungshilfen sowie dem Hilfe-Portal Germany4Ukraine habe man in Krisenzeiten bewiesen, dass Verwaltungsdigitalisierung auch innerhalb weniger Wochen geschehen könne.

Welche Lessons Learned werden mitgenommen?

Ernst Bürger ging im weiteren Verlauf seines Vortrags darauf ein, welche Lehren und Lessons Learned man nun in die Fortentwicklung des OZG mitnehme. Zunächst gelte es, für die föderale IT-Architektur verbindliche Standards für EfA und auch für Plattformen festzulegen. Zudem müsse man in Zukunft im Sinne einer echten Ende-zu-Ende-Digitalisierung die Fachseite mehr einbinden und auf die Vorteile der Digitalisierung hinweisen. Des Weiteren brauche es perspektivisch ein gemeinsames Digitalisierungsbudget des IT-Planungsrats, um die Finanzierung für Bund, Länder und Kommunen einfacher zu gestalten. Letztlich gilt es auch in Zukunft, den Blick verstärkt auf rechtliche Regelungen zu legen, hier sei das Potenzial noch nicht ausgeschöpft.

Wie geht es weiter?

Zum Schluss des Vortrags ging Ernst Bürger noch darauf ein, wie es nun ab 2023 mit dem OZG weitergehe. Natürlich unverändert und mit voller Kraft – denn das OZG gelte weiterhin fort. Dennoch gilt es nun, das Gesetz zur Weiterentwicklung des OZG in die Ressortabstimmung zu geben.

Im Anschluss konnten die 185 Teilnehmenden noch Fragen stellen, welches rege in Anspruch genommen wurde. Hier steht die Präsentation zur Online-Veranstaltung als Download bereit:

Präsentation Webinar OZG-Bilanz (PDF, 2MB, Datei ist nicht barrierefrei)