DATABUND veröffentlicht Top-10 der notwendigen Standards zur Beschleunigung der Verwaltungsdigitalisierung

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Unternehmen , Datum: 22.08.2023

DATABUND veröffentlichte vor Kurzem ein Papier zu den zehn notwendigsten Maßnahmen, die im Rahmen der Standardisierung angegangen werden sollten. Das BMI zeigt auf, wie der Stand der einzelnen Maßnahmen ist.

Der Verband mittelständischer Softwarehersteller DATABUND veröffentlichte jüngst ein Papier zur Standardisierung im Bereich der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Aufgeführt sind darin die TOP-10 der notwendigsten, bisher aus Sicht des Verbands fehlenden Standards für die Digitalisierung der Verwaltung. Grundlage des Papiers war eine Umfrage des Verbands unter seinen Mitgliedern.

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) teilt die Einschätzung von DATABUND, dass Standards und Schnittstellendefinitionen für eine durchgängige Verwaltungsdigitalisierung eine wichtige Rolle spielen. Hinsichtlich der von DATABUND identifizierten Top 10 kann das BMI bereits auf einige Entwicklungen und Teilerfolge verweisen.

Postfachanbindung

In Sachen Postfachanbindung wird die Schnittstelle der Postfächer der Nutzerkonten durch das neu entwickelte zentrale Bürgerpostfach (ZBP) vereinheitlicht. Zudem binden sich derzeit immer mehr Ländern an die BundID an – unter Aufgabe der eigenen Nutzerkonten.

DMS-Anbindungs-Standard (DokuFIS)

Bereits 2017 hat der IT-Planungsrat für den Austausch von Akten, Vorgängen und Dokumenten die Anwendung des Standards xdomea entwickelt und zur Nutzung in der Fachverfahrenskommunikation empfohlen (siehe Beschluss 2017/39).

Standard-Anbindung für Serviceportale der Länder

Im Rahmen des Projektes "dezentrale EfA-Parameterpflege aus Sicht der Nachnutzenden" ist für 2024 angedacht, eine verwandte Problemstellung zu adressieren.

Standard-Schnittstelle für Status-Informationen

Die Standardschnittstelle für Statusinformationen ist bereits konzipiert und befindet sich in der Pilotierung mit der BundID , dem Organisationskonto und einigen Fachverfahren. Mit der Funktion „Statusmonitor“ sollen Antragstellende künftig die Möglichkeit erhalten, sich über den aktuellen Status eines online eingereichten Antrags zu informieren.

Bundesweit einheitliche Schnittstelle für Bezahlverfahren

Der Standard "XBezahldienste" hat die Kommunikationsbeziehung zwischen Bezahldiensten und Onlinediensten im Sinne des OZG zum Gegenstand. Bereits seit dem 1. Januar 2023 ist dieser in Version 1.0 veröffentlicht. Die Mehrzahl der großen Bezahldienstleister wie ePayBL, SAP Digital Pay und pmPayment sind bereits angebunden. Ein verbindlicher Beschluss ist für die November-Sitzung des IT-Planungsrats vorgesehen.

Ernst Bürger
"Wir danken DATABUND für die strukturierte Benennung konkreter Handlungsbedarfe. Wir sind gemeinsam mit dem IT-Planungsrat und der FITKO auf dem Weg zu einer Referenzarchitektur für eine föderale Verwaltung und einer Standardisierungsagenda, da sind konkrete Vorschläge wichtig und zielführend."

Ernst Bürger, Leiter der Abteilung "Digitale Verwaltung; Steuerung OZG" im BMI

Standard-HKR-Schnittstelle

Mit "XFinanz" ist ein erster Entwurf zur Standardisierung der Schnittstellen zum Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen-Verfahren vorhanden und befindet sich in der Gremienabstimmung.

Einheitliches Adress-Objekt

Von einer Vereinheitlichung des Adressdatensatzes würde auch die digitale Verwaltung profitieren. Teilweise beruhen diese allerdings auf Nuancen aus Fachgesetzen und wurden daher in die Standards des Föderalen Informationsmanagements (FIM) oder XÖV implementiert.

EfA-Parametrisierung

Die Parametrisierung von "Einer-für-Alle"(EfA) -Onlinediensten ermöglich deren bundesweite Nachnutzung trotz landes- und satzungsrechtlicher Unterschiede, indem die benötigten Parameter aus den relevanten Verzeichnissen gesammelt und bereitgestellt werden. Das Projekt befindet sich derzeit am Ende der Pilotierungsphase.

Register der Standards

Der aktuelle Entwurf des OZG-Änderungsgesetzes sieht in § 3b eine strukturierte Veröffentlichung von Standards und Schnittstellenspezifikationen an zentraler Stelle vor. Die strukturierte Veröffentlichung beinhaltet eine zielgruppenorientierte Aufbereitung und Zusammenstellung im Sinne einer Kuratierung.